Manuelle Medizin ist in Deutschland eine ärztliche Zusatzbezeichnung, die von Fachärzten nach entsprechender Ausbildung geführt werden darf. Als Manuelle Therapie wird die von Physiotherapeuten nach spezieller Weiterbildung in Manueller Medizin durchgeführte Befunderhebung und Behandlungstechnik bezeichnet.
Die Manuelle Medizin dient zur Diagnostik und Therapie gestörter Funktionen des Bewegungssystems und daraus entstehender Beschwerden. Die am häufigsten behandelten Erkrankungen stellen „Blockierungen“ von Wirbelgelenken, ISG (Kreuzbein-Darmbeingelenk) oder Wirbel-Rippengelenken dar. Dabei handelt es sich um eine Funktionsstörung im entsprechenden Bewegungs- segment der Wirbelsäule mit Nervenreizung, daraus resultierenden Schmerzen und Muskelverspannungen.
Die Behandlung besteht aus einer Mobilisierung des Bewegungssegmentes mit Deblockierung (Manipulation) des betroffenen Gelenkes – dies wird durch das Setzen eines sanften Hochgeschwindigkeitsimpulses erreicht. Der Chirotherapeut setzt einen gezielten nervalen Reiz an Rezeptoren, die dadurch in ihrer Funktion normalisisert werden und den das Gelenk blockierenden verspannten Muskel wieder entspannen.
Ob eine chirotherapeutische Behandlung bei Ihnen in Frage kommt, entscheiden wir anhand der klinischen manual-therapeutischen Untersuchung und ggf. nach einer Röntgenkontrolle zum Ausschluss von bestimmten Wirbelsäulerkrankungen (Frakturen, Metastasen, Tumoren).
Aus der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) stammendes Verfahren, bei dem durch das Einstechen von Nadeln (aus dem Lateinischen: acus = Nadel / punctio = das Stechen) in Akupunkturpunkte gewünschte Wirkungen erzielt werden.
Die traditionelle chinesische Körperakupunktur, deren Wurzeln ca. 3500 Jahre zurückverfolgt werden können, nimmt die Existenz von 361 Akupunkturpunkten an, die auf Meridianen angeordnet sind. Neben zwölf spiegelbildlichen paarigen Hauptmeridianen auf beiden Körperseiten existieren acht Extrameridiane und eine Reihe von so genannten Extrapunkten. Nach Lehre der Traditionellen Chinesischen Medizin wird durch das Einstechen der Nadeln der Fluss des Qi (Lebensenergie) beeinflusst und dadurch Regulierungen und Umsteuerungen erreicht.
Neben der Körperakupunktur hat sich das Konzept der Ohrakupunktur bewährt (Entwickelt 1954 – 1961 vom französischen Arzt Paul Nogier).
Eine Akupunktursitzung dauert etwa 20 bis 30 Minuten. Dabei wird der Patient ruhig und entspannt gelagert, typischerweise bequem liegend oder sitzend. Eine sorgfältige Auswahl der Akupunkturpunkte anhand Ihrer Beschwerden unter Berücksichtigung der Lehren der TCM wird bei jeder Akupunktursitzung individuell durchgeführt. Durch den engen Arzt – Patienten Kontakt wird bei jeder Sitzung über die erreichten therapeutischen Fortschritte und die notwendigen weiteren Sitzungen entschieden. Eine komplette Therapie umfasst in der Regel 5 bis 15 solcher Sitzungen.
Wichtigstes orthopädisches Einsatzgebiet der Akupunktur ist die Schmerztherapie. Bewährt hat sich die Akupunktur bei vielen Erkrankungen des Bewegungs apparates, wie Beschwerden der Wirbelsäule (HWS, BWS, LWS), Kopfschmerzen, bei Arthrose, Knie- und Hüftschmerzen bei Arthrose, Epicondylitis (Tennis – oder Golferellenbogen) und Fingergelenksarthrosen.
Die Akupunktur dient dabei als regulierende Schmerztherapie – eine Heilung von durch Verschleiß (z. B. Arthrose) veränderten Organen ist nicht möglich.
Wir bestehen aus unzähligen Strukturen wie Knochen, Muskeln, Sehnen und Organen. Unsere Knochen geben dem Körper Halt, sorgen für Festigkeit und schützen vor Druck- oder Zugbelastung. Die Muskulatur hingegen ermöglicht Bewegung. Es ist jeweils die Funktion, die eine Struktur zu dem macht, was sie ist. Die Erkenntnisse der Osteopathie beruhen auf diesen wechselseitigen Wirkungen von Struktur und Funktionen. Funktionsstörungen zeigen sich als beeinträchtigte Bewegungen einer Struktur. Im Rahmen der osteopathischen Behandlungen werden Funktionsstörungen festgestellt und durch manuelle Techniken der Struktur zu ihren ursprünglichen Bewegungen zurückgeführt. Stimmen die Bewegungen der Struktur wieder, kann diese erneut in vollem Umfang funktionieren.
Die extrakorporale Stoßwellentherapie (ESWT) ist ein nichtinvasives, ambulantes Behandlungsverfahren, bei dem auf den Einsatz von Schmerzmedikamenten und Injektionen verzichtet werden kann. Das System erzeugt Stoßwellen außerhalb des Körpers und überträgt diese auf die schmerzhaften Körperbereiche. Durch die Behandung werden körpereigenen Reparaturmechanismen aktiviert, um eine natürliche Heilung in Gang zu setzen. In vielen Fällen kann dadurch eine Operation vermieden werden.
Die Stoßwellenbehandlung wenden wir bei folgenden Krankheitsbildern mit Erfolg an:
- Fersenschmerzen (Fersensporn, Plantarfasziitis)
- Schmerzen an der Achillessehne (Achillodynie)
- Schulterschmerzen bei nachgewiesenem Kalkdepot
- Ellbogenschmerzen (Tennis- und Golferellenbogen)
- Patellaspitzensyndrom
Als Elektrotherapie wird die therapeutische Anwendung von elektrischem Strom in der Medizin bezeichnet. Dabei werden Gleich- oder Wechselströme angelegt, die den Körper oder Körperteile durchfließen und zu einer Erwärmung und Durchblutungssteigerung führen. Damit verbunden ist eine Verbesserung der Wund- und Knochenheilung.
Bei einer Reihe von Erkrankungen kann bei Versagen anderer Therapieformen durch die lokale Verabreichung von Medikamenten eine deutliche Beschwerdebesserung oder Heilung erzielt werden.
Dabei entscheiden wir mit Ihnen zusammen, welches Medikament in welcher Häufigkeit und Dosierung zur Anwendung kommt.
Beispiele bei der Behandlung an der Wirbelsäule:
Sacrale PDA
Zur Behandlung von Beschwerden durch akute Bandscheibenvorfälle, chronifizierte Schmerzen nach Bandscheibenvorfällen oder Bandscheibenoperationen und Beschwerden durch Engstellen im Spinalkanal (Spinalkanalstenosen). Bei diesem minimalinvasivem Eingriff wird unter Röntgenkontrolle eine Punktionsnadel in den Kreuzbeinkanal eingeführt, um schmerzstillende und entzündungshemmende Medikamenten bis zur betroffenen Nervenwurzel zu leiten – damit eine Schmerzlinderung und Entzündungshemmung eintreten kann.
PRT
Zur Behandlung akuter Nervenwurzelschmerzen bei Bandscheibenvorfällen. Unter Röntgenkontrolle wird eine Nervenwurzelnahe Punktion durchgeführt um schmerzstillende, abschwellende und entzündungshemmende Medikamente bis zur betroffenen Nervenwurzel zu leiten
Durch Aufkleben von hochelastischen Klebestreifen auf die Haut sollen verschiedene Effekte, wie z.B. Schmerzreduktion und Durchblutungsverbesserung erzielt werden. Entwickelt wurde die Technik von Kenzo Kase, einem japanischen Chiropraktiker. Dabei zielt die Behanldung vor allem auf muskuläre Probleme im Bereich der Wirbelsäule jedoch auch im Bereich der großen Extremitätengelenke wie Knie-, Ellbogen- und Schultergelenk. Kinesiotaping wird von uns nach Überprüfung der Indiation im Rahmen der Sprechstunde angeboten.